Kernthese: Künstliche Intelligenz steigert den Wert von Arbeit. Sie ersetzt Jobs nicht einfach, sondern verändert Tätigkeiten, hebt Produktivität und treibt Löhne nach oben.
Produktivitätssprung seit 2022
Seit der Verbreitung generativer KI hat sich die Produktivität in KI-exponierten Branchen vervielfacht. Laut PwC wachsen Umsätze pro Mitarbeiter dort dreimal schneller als in weniger exponierten Sektoren. Branchen wie Software, Finanzdienstleistungen oder Kommunikation haben sich von Nachzüglern zu Produktivitätsführern entwickelt.
Löhne steigen – auch in automatisierbaren Jobs
Das Bild widerspricht gängigen Befürchtungen. Löhne in KI-intensiven Branchen steigen doppelt so schnell wie in nicht exponierten. Wer KI-Skills beherrscht – etwa Machine Learning oder Prompt Engineering – erhält im Schnitt einen 56 % Lohnaufschlag. Bemerkenswert: Selbst klassische Automatisierungsrollen wie Kundenservice oder Dateneingabe verzeichnen Lohnwachstum, da Tätigkeiten komplexer und wertvoller werden.
Beschäftigung wächst, wenn auch differenziert
Jobzahlen steigen in fast allen KI-exponierten Berufen, wenn auch langsamer als in weniger betroffenen Sektoren. Besonders in alternden Gesellschaften kann diese moderate Dynamik helfen, Arbeitsmärkte zu stabilisieren.
Der Skillschock beschleunigt sich
Entscheidend wird die Anpassungsfähigkeit der Beschäftigten. Geforderte Fähigkeiten ändern sich in KI-Jobs 66 % schneller als in anderen Rollen – mehr als doppelt so schnell wie im Vorjahr. Formale Abschlüsse verlieren an Bedeutung, während aktuelle Fähigkeiten, Lernbereitschaft und technologische Kompetenz entscheidend werden.
Chancen und Risiken
- Chancen: KI ermöglicht neue Geschäftsmodelle, Produktivitätssprünge und breitere Teilhabe am Arbeitsmarkt.
- Risiken: Polarisierung zwischen KI-Skill-Trägern und -Nichtträgern, Geschlechterunterschiede bei der Nutzung, Vertrauensdefizite in Technologie und Governance.
Fazit: KI als Wachstumsstrategie begreifen
Die Daten zeigen deutlich: KI ist kein reines Rationalisierungsinstrument, sondern ein Wachstums- und Innovationsmotor. Unternehmen, die KI nur für Effizienz einsetzen, verschenken Potenzial. Entscheidend wird ein „Thinking Big“ – die Entwicklung neuer Wertschöpfungsmodelle, die Kombination von Menschen und KI sowie gezielte Investitionen in Skills und Vertrauen.
Quellen:
PwC (2025): Global AI Jobs Barometer; IMF (2024): Gen-AI and the Future of Work; Autor et al. (2024): Applying AI to rebuild middle class jobs (NBER).